Kids for Kids

Bereits im Mai des letzten Schuljahres kam Frau Krenn zu uns in die Klasse und meinte „Ich habe eine super Idee für ein Projekt für das nächste Jahr! Aber dafür brauche ich die Hilfe von jedem einzelnen von euch! Jeder muss mithelfen und sein Bestes geben. Wir können das nur machen, wenn alle Kinder damit einverstanden sind.“

Frau Krenn erzählte uns von ihrem guten Freund Waldi. Der eine Band hat und einige Monate zuvor mit dieser Band eine CD mit Countryliedern aufgenommen hatte und gerade dabei war sie zu verkaufen. Wir alle kannten Waldi schon von der zweiten Klasse, als wir auf der Pack waren. Ich hatte Waldi als lustigen Mann in Erinnerung.

Sie erzählte uns, dass sie mit Waldi in den Osterferien lang über mögliche Projekte für die Klasse gesprochen hatte und sie dann irgendwie auf die CD zu sprechen gekommen waren. Sie fragte uns, ob wir uns vorstellen könnten, so etwas zu machen. Frau Krenn fragte uns, ob wir eine Idee hätten, was wir mit dem eingenommen Geld anschließend machen könnten. Viele Kinder dachten daran, dass wir das Geld durch 21 teilen könnten und somit unsere letzte Schullandwoche finanzieren könnten. Frau Krenns Gesichtsausdruck zeigte uns allerdings, dass das nicht das war was sie im Sinne hatte. Ich meldete mich und meinte, dass wir das Geld ja spenden könnten und so andere Kinder unterstützen könnten. Frau Krenn lächelte mich an und meinte „genau das dachte ich mir auch“.

An diesem Tag wurde beschlossen, dass die zukünftige 4binf eine CD aufnehmen würde und das Geld gespendet wird.

Frau Krenn postete in unsere Whatsapp-Gruppe bereits im August, dass sie mit Waldi und anderen Freunden an der CD arbeitete und einige Lieder schon mal von ihnen eingesungen werden, damit wir die Lieder dann üben können. Sie meinte, dass sie selbst schon sehr aufgeregt sei, weil sie selbst auch singen müsse und sie das gar nicht gerne vor anderen Menschen macht.

Frau Krenn bat uns , dass auch wir uns Gedanken darüber machen sollten welche Lieder wir singen wollen, schließlich wäre es ja unsere CD. Timo und Annamaria machten sich Gedanken und schlugen auch einige Lieder vor.

Zu Schulbeginn standen 7 Lieder für unsere CD fest und die ersten drei Schultage waren Projektunterricht. In diesen drei Tagen erklärte uns Frau Krenn was in den nächsten Monaten auf uns zukommen würde. Sie schrieb uns den „CD-Fahrplan“ an die Tafel in der Klasse sodass er für jeden jederzeit ersichtlich war. Während wir in den ersten Tagen die Texte durchgingen und uns die Lieder anhörten fingen wir an ein Cover zu entwerfen. Jeder hatte seine eigenen Ideen und sie wurden zu Papier gebracht.

In der zweiten Schulwoche kam Waldi zu uns an die Schule. Er brachte einen Freund mit, der auch bei der CD mitarbeitete. Er hieß Martin und er war nicht nur hübsch, sondern konnte auch total gut und schön singen!

Waldi meinte, dass wir noch ein Lied für unsere CD brauchen würden, da 7 Lieder doch etwas zu wenig seinen. Mir fiel spontan „Auf uns“ von Andreas Bourani ein. Waldi fand die Idee gut und wir suchten sofort die Akkorde für das Lied heraus und den Text. Waldi spielte auf seiner Gitarre und wir Kindern sangen dazu. Ich muss sagen es hörte sich gar nicht so schlecht an und das ganz ohne Übung. Waldi und Martin blieben vier Schulstunden und ich glaub sie waren zufrieden mit uns.

Frau Krenn teilte uns am nächsten Tag mit wann die beiden wiederkommen würden um unsere Singerei aufzunehmen. Auch diese Daten wurden an unsere „CD Fahrplan Tafel“ geschrieben und wir waren sehr aufgeregt.

Der erste Aufnahmetag fand am 27.10. statt. Es waren nur 16 Kinder an diesem Tag anwesend. Einige waren krank und ich denke andere hatten einfach nur Angst davor. An diesem Tag wurden die beiden schwersten Lieder aufgenommen: Sound of Silence und The Rose. Wir wurden in Kleingruppen eingeteilt, bestehend aus fünf bis sechs Kindern. Frau Gugganig, Frau Krenn, Frau Groß und Aaron sangen auch mit. Es war sehr aufregend! Keiner von uns stand jemals zuvor vor einem Mikrofon oder sang vor einer fremden Person.

Waldi hatte in der Bibliothek alles aufgebaut. Mikrophone, Laptop, Kopfhörer und auch eine improvisierte Aufnahmekabine aus verschiebbaren Pinnwänden war in der Bibliothek. Waldi motivierte uns während der Aufnahmen und machte Späße mit uns, damit wir etwas lockerer wurden und uns das Singen leichter fiel.

Nach dem ersten Aufnahmetag waren wir alle erleichtert und erstaunt darüber, dass es doch nicht so schlimm war wie befürchtet. Frau Krenn teilte uns in der darauffolgenden Woche die Solos für die Lieder „We are the World“ und „Der ewige Kreis“ ein. Ich fragte, ob ich mit Vitaliya bei „We are the World“ gemeinsam einen Teil singen kann und Waldi erlaubte es.

Am 8.11. war unser zweiter Aufnahmetag und alle Kinder, die Solos lernen mussten waren an diesem Tag an der Reihe. Timo, Mario, Noemi, Annamaria, Emily, und Julian sowie auch Frau Gugganig, Aaron und Frau Krenn sagen einzeln. Wir schafften es an diesem Tag alle Solos einzusingen. Waldi war auch sehr zufrieden mit uns und meinte, dass wir immer besser singen würden. Er lobte unsere Klasse auch dafür, dass wir so diszipliniert während der Aufnahmen waren!

Am 16.11. kam Waldi zum dritten Aufnahmetag und am 27.11. zum vierten Aufnahmetag zu uns an die Schule. An diesen Tagen brachte er zur Verstärkung Martin mit. Wir nahmen den Refrain von „It’s my life“ und die Lieder „Hallelujah“ und „Blowing in the Wind“ und „Auf uns“ auf. Bei der Verabschiedung von Waldi und Martin waren wir schon etwas traurig, da die Tage mit ihnen immer sehr lustig und interessant waren. Annamaria zeigte Frau Krenn auf ihrem Handy eine App mit der man Cover für CD’s anfertigen kann. Frau Krenn gestaltete ein paar und zeigte sie uns mit Hilfe des Beamers in der Klasse. Wir schauten uns alle Cover in Ruhe an und entschieden uns dann für das schwarz-gelbe.

Waldi arbeitete die ganze nächste Woche daran unseren Gesang so zusammenzufügen, dass die Lieder sich gut anhören und die CD richtig toll wird. Frau Krenn telefonierte und mailte die ganze Zeit mit einer Frau von der CD-Herstellung und war immer leicht gestresst ob sich das ganze wohl noch vor Weihnachten ausgeht.

Am 20.12. riss Frau Krenn während der BO Stunde die Klassenzimmertür auf und grinste. Sie hielt ein Paket in der Hand und ich wusste sofort, dass in diesem Paket unsere CD’s sein müssen. Frau Rüther war damit einverstanden, dass wir das Paket gleich gemeinsam öffneten und wir machten sofort ein Foto mit Frau Krenns Handy um den Moment festzuhalten.

Am Tag darauf fand unsere jährliche Weihnachtsfeier statt. Zwischen dem Gottesdienst und der Feier waren fast 2 Stunden Zeit die wir nutzten. Nachdem Frau Krenn von jedem von uns die Einverständniserklärung kontrolliert hatte bekam jedes Verkaufsteam 10 CD’s, etwas Wechselgeld und einen Informationszettel und wir machten uns auf den Weg die CD’s zu verkaufen. Die Teams verteilten sich in der Sporgasse, in der Herrengasse, in der Schmiedgasse, am Jakominiplatz, am Franziskanerplatz, vorm Kastner & Öhler und auf dem Hauptplatz.

Um CD’s zu verkaufen mussten wir fremde Menschen ansprechen und ihnen von unserem Projekt erzählen. Wir erzählten ihnen, dass wir das Geld an das Kinderdorf am Steinberg spenden wollen. Aber wir haben nicht vor das Geld zu spenden, sondern wir rufen dort an und fragen was sie an Einrichtungsgegenständen benötigen und das kaufen wir dann und bringen ihnen das. Wir hatten etwas mehr als eine Stunde Zeit um CD’s zu verkaufen. In dieser Zeit haben wir es geschafft 38 CD’s zu verkaufen.

Für mich war es etwas frustrierend, dass so viele Leute einfach weitergegangen sind und sich nicht anhören wollten was wir zu sagen hatten. Vitaliya, Yusuf und ich konnten einer blinden Frau eine CD verkaufen. Diese Frau hat uns vertraut, dass wir ihr die CD in ihre Tasche geben und ihr das richtige Rückgeld geben. Ich habe mich über diese Begegnung sehr gefreut.

Mir hat das ganze Projekt sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich schon darauf, wenn wir die Sachen für das Kinderdorf kaufen und sie ihnen bringen.

Jil Algie, 4binf

 

„Für mich war das Projekt sehr spannend und interessant. Ich hatte sehr viel Spaß daran die Lieder zu üben und auch vor dem Mikro habe ich mich beim zweiten Mal sehr wohl gefühlt. Annamaria und ich haben es geschafft am Verkaufstag vor Weihnachten 16 CD’s zu verkaufen. Mir hat das Verkaufen sehr viel Spaß gemacht! Meine Stimme auf einer CD – das ist schon sehr cool!“ – Emily Schauer

„Ich war bei jedem Aufnahmetag sehr aufgeregt! Ich fand die Zeit vor dem Mikro aber immer sehr lustig. Ich durfte mit Peter in einer Gruppe singen und Waldi hat auch immer ganz viele Späße gemacht und uns immer zum lachen gebracht. Es war echt cool!“ – Omar Ali

„Ich hatte sehr viele Solos zu singen. Am Anfang habe ich mich nicht so ganz getraut, aber von Mal zu Mal wurde es immer einfacher und ich hatte großen Spaß daran! Ich finde die Lieder auf der CD hören sich super!“ – Julian Krinner

„Mir hat dieses Projekt sehr gut gefallen und es hat richtig Spaß gemacht. Ich habe gelernt, dass wir alle zusammenhalten müssen, denn nur dann schaffen wir das was wir wollen. Und wenn man jemanden helfen kann soll man es auch machen. Ich bin sehr stolz auf uns, dass wir das alle zusammen gemacht haben. Ich finde, dass wir eine richtig gute Klasse sind!“ – Annamaria Grgic